Ab 2021 sind AHV-Renten nicht mehr sicher Freitag, 4. Dezember 2009 / 11:32 Uhr
Bern - Zwischen 2021 und 2025 ist die Auszahlung der AHV-Renten nicht mehr sichergestellt, falls die AHV nicht reformiert wird. Wenn die AHV so bleibe, wie sie heute ist, brauche sie sechs bis neun Milliarden Franken mehr, warnt BSV-Direktor Yves Rossier.
Klar ist für Yves Rossier auch: «Es wird keine Lösung geben, von der alle gleich profitieren.» (Archivbild)
Damit es nicht so weit komme, müsse die Politik in den nächsten Jahren Gegensteuer geben, denn nur so würden die Massnahmen rechtzeitig greifen, sagte der Leiter des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Nur seien wir bei der AHV noch in der Phase des «Symbolkampfs». «Die Zeit für eine echte Reform ist offenbar noch nicht reif.» Eine solche muss laut Rossier gegenüber dem heute starren System, das alle gleich behandelt, eine Differenzierung anstreben. Nur so könne dem Umstand Rechnung getragen werden, dass die Realität älterer Menschen sehr unterschiedlich sei.
Die Schwierigkeit dabei werde sein, zu entscheiden, wer dereinst besser gestellt werden sollte - «denn um das finanzielle Gleichgewicht zu wahren, muss man andere schlechterstellen».
Ideen wie eine neue AHV aussehen könnte
Der BSV-Direktor hat bereits verschiedene Ideen, wie eine neue AHV aussehen könnte: Man könne etwa Leute mit tiefem Einkommen besser stellen als Gutverdiener, schauen, wer früh zu arbeiten begonnen habe oder einzelne Branchen bevorzugen, sagte er. «Es gibt viele Möglichkeiten. Alle haben ihre Tücken, aber alle sind technisch machbar.»
Klar ist für Rossier auch: «Es wird keine Lösung geben, von der alle gleich profitieren.» Damit die Reform aber auch politisch machbar sei, brauche es einen «Mix aus Massnahmen auf der Leistungsseite und Mehreinnahmen». Letztlich müsse eine gute AHV-Reform aber die Entwicklungen der Gesellschaft begleiten.
(zel/sda)
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